Pauls Testlabor
Eines vorneweg: Ich bin ein Schuhliebhaber der andere Schuhliebhaber gerne vor Reinfällen beim Schuhkauf bewahren möchte. Ich teste hier Schuhe im Rahmen meiner Möglichkeiten und unter den Gesichtspunkten, die ich für einen hochwertigen Schuh als relevant erachte. Mein Test erhebt keinesfalls einen Anspruch auf Vollständigkeit.
Der Test
Ein Herrenschuh, der zum Paul-Prüfer-Test antritt, muss in meinem Testlabor insgesamt fünf verschiedene Module durchlaufen. Jedes schließt mit einer unterschiedlich gewichteten Wertung ab. Natürlich ist eine optimale Passform dabei wichtiger als beispielsweise die Verpackung der Schuhe. Doch der Reihe nach. Vor jedem Test werde ich das Testobjekt innerhalb der Schuhwelt klassifizieren und erklären, welche Eigenschaften dementsprechend an den Schuh gestellt werden dürfen und wie der Laie hier selbst Unterscheidungen vornehmen kann. Ich sehe das als lockere Aufwärmübung, die Ihnen einen leichten Einstieg gibt, bevor es im Anschluss knallhart zur Sache gehen wird.TESTMODUL 1 - OPTIK
Der eigentliche Einstieg ist dann leicht gemacht und es zählt - wie so oft im Leben - der erste (optische) Eindruck.


Doch keine Bange, mit 10 Prozent Wertigkeit hat dieses erste Testmodul keinen allzu hohen Anteil am Gesamturteil meines Schuhtests.
TESTMODUL 2 - VERARBEITUNG
In diesem Abschnitt geht es wortwörtlich ans Eingemachte. Der Schuh wird in der Mitte von mir durchgesägt und auf seine Bestandteile hin überprüft.


Da die Verarbeitung eines Schuhs für seinen Einsatz, Komfort und Haltbarkeit enorm wichtig ist, hat die Wertung dieses Moduls auch 35 Prozent Anteil am Gesamtergebnis des Tests.
Testmodul 3 - Ledertest
Ein Indiz eines wirklich hochwertigen Schuhs ist sein verarbeiteter Anteil von Leder. Dieses beachtliche und kostenintensive Material stattet einen Schuh mit einer Vielzahl von positiven Eigenschaften aus.


Das Ergebnis des Ledertest-Moduls wird zu 15 Prozent in die Gesamtwertung mit einfließen.
Testmodul 4 - Tragetest
Bis zu diesem Punkt ging es eher theoretisch im Paul-Prüfer-Test zu. Jetzt aber wirklich mal Butter bei die Fische. Ich prüfe das Testobjekt auf seine Alltagstauglichkeit, indem ich die Galoschen auftrage.


Da all diese Faktoren für die allgemeine Freude an einen Schuh natürlich unabdingbar sind, geht der Tragetest auch mit 25 Prozent in das Gesamtergebnis mit ein.
Testmodul 5 - Sonstiges
Der Schuh wurde zu diesem Punkt bereits von mir auf Herz und Nieren getestet, und ob es für dieses Modell nun für den Schuhhimmel oder die Mülltonne reicht, kann ich hier bereits erahnen. Doch die letzte Rubrik kann noch einmal entscheidend sein. Wenn die vorigen Module die Pflicht waren, dann ist Testmodul Nr. 5 die Kür.
Hier geht es mir um die Rahmenbedingungen des Schuhs. Stimmt sein Preis-/Leistungsverhältnis oder sprengen die Lizenzgebühren einer Nobelmarke hier die Geldbörse? Wie ist die Verpackung gestaltet? Steht sie dem edlen Produkt in nichts nach und erhöht die Freude auf das neue Paar Schuhe? Verfügen Schuh und Lieferumfang über eine gewisse Sonderausstattung? Sie sehen, selbst die besten Schuhe können durch eine formidable Präsentation noch ein wenig aufgewertet werden. Gleichwohl ist dieser letzte Abschnitt des Tests eine gute Möglichkeit für preiswertere Anbieter zu punkten und den vermeintlichen Platzhirschen wenigstens ein bisschen den Marsch zu blasen.
Mit immerhin 15 Prozent Wertigkeit fließt dieses letzte Testmodul in die Gesamtwertung mit ein.
Mein Fazit
Am Ende meines Tests steht ein ausführliches Fazit. Garniert mit Anekdoten aus dem praktischen Testverfahren und der alles entscheidenden Sternewertung.
Diese ergibt sich aus den Zwischenwertungen der einzelnen Module und kann zwischen null bis fünf Sterne reichen. Dabei gilt: Je mehr Sterne, desto besser schätze ich den Schuh ein. Doch selbst Schuhe, die keine Höchstwertung erhalten haben, sind vielleicht einen Blick wert, wenn sie durch ein solides Preis-/Leistungsverhältnis zu überzeugen wissen. Gute Unterhaltung und hilfreiche Anregungen verspricht