Schulze, Müller oder Meier. Drei deutsche Nachnamen, die statistisch gesehen doch recht häufig in unseren Breiten vorkommen und gerade dadurch nichts Besonderes sind. Einer davon, ein Meyer mit Y immerhin, zeichnet sich jedoch verantwortlich für eine deutsche Erfolgsgeschichte: Lloyd Schuhe, gegründet von Hermann F. Meyer, eroberten den Weltmarkt.
Es war im Jahr 1888, als der Schuhfabrikant Hermann F. Meyer in Bremen die H. F.-Meyer-Schuhfabrik gründete. Doch Herr Meyer war nicht so glücklich damit gewesen, dass seine Firma genau wie er hieß. Er machte er sich auf die Suche nach einem praktikablen, weil kurz und knappen, dabei aber einzigartigen Begriff. In der Seefahrt wurde er fündig und meldete im Jahr 1905 Lloyd als Markennamen an, bevor im Jahr 1927 das gesamte Unternehmen unter dieser Marke zusammenlief. Lloyd, ein Begriff, der für eine Mischung auf Fortschrittlichkeit und Avantgarde stehen sollte und dabei leicht zu merken wäre.
Lloyd Schuhe werden seit 1942 im niedersächsischen Sulingen produziert
Natürlich war es nicht der Name allein, der die Firma ihren Siegeszug antreten ließ. Produziert wird ab 1942 im niedersächsischen Sulingen – bis heute übrigens. Lloyd ist mit seinen Schuhen ein wichtiger Arbeitgeber in der Kleinstadt und es darf ruhig erwähnt werden: Lloyd ist die größte Schuhmanufaktur des Bundeslandes. Berühmtheit erlangt sie im Jahr 1968, als der markante rote Streifen im Absatz als Erkennungsmerkmal eingeführt wurde. Eine Innovation, durch die der Schuhhersteller zu den Ersten gehört, deren Markenzeichen direkt am Produkt zu finden war. Nur zehn Jahre später dann eine erste Krönung für das erfolgreiche Unternehmen: In Italien erhält Lloyd den Schuh-Oscar, den damals wichtigsten Preis der Branche.
Alle 15 Minuten verlässt ein Paar Lloyd Schuhe die Fabrik
Lloyd begreift sich als Unternehmen, welches das höhere Preissegment der Schuhwelt bedient. Gemeint ist damit die Preislage ab 100 Euro aufwärts. Dafür bietet Lloyd auch einiges. So sind 85 Prozent der Schuhe aus feinstem Kalbsleder gefertigt. Die übrigen 25 Prozent entfallen auf Ziegen- und Büffelleder. Maximilian Müller, Sprecher der Geschäftsleitung, verspricht neben den besten Materialien auch eine lange Passformgenauigkeit. Diese Faktoren relativieren dann auch rasch den anfangs hoch erscheinenden Preis für Lloyd Schuhe.
Die übrigens auf dem deutschen und dem Weltmarkt sehr gefragt sind. Insgesamt werden täglich etwa 6000 Paar Lloyd-Schuhe gefertigt. Davon etwa 4000 in Rumänien und 2000 in Deutschland. Für den Aufbau eines Lloyd-Schuhs benötigen die Arbeiter circa 15 Minuten. Zwischen 1968 bis 2001 waren es ausschließlich Herrenschuhe gewesen, die das Werk verlassen haben. Mittlerweile bietet Lloyd wieder eine eigene Damenkollektion an, was auch schon vor 1968 der Fall gewesen ist. Erweitert hat man sein Portfolio auch um Taschen, Geldbörsen, Aktenkoffer und Socken.
Veritable Partnerschaft: Lloyd Schuhe an den Beinen von Fußballprofis
Das Kerngebiet bleibt natürlich der Schuh. Mehr als 200 Herrenschuhmodelle in 480 Varianten hat die Firma im Angebot. Um hier nicht die Übersicht zu verlieren, hat jedes Paar Lloyd Schuhe einen eigenen Namen. Etwa 120 Arbeitsschritte, davon viele von Hand, bedarf der Aufbau von den rund 150 Einzelteilen, aus denen ein jeder Lloyd Schuh besteht. Exportiert werden die Schuhe in über 40 Länder. In vielen davon ist man nach eigener Aussage Marktführer im Segment des Premium-Businesschuhs.
Für den hohen Bekanntheitsgrad der Marke Lloyd sorgen weltweit 48 Concept-Stores, verschiedene Showrooms und natürlich veritable Partnerschaften, wie die als Ausstatter von Bayer Leverkusen und Schalke 04 in der Deutschen Bundesliga.
Lloyd fertigt heute wie damals hauptsächlich schlichte elegante Schuhe mit absolutem Qualitätsanspruch, der sich, nach eigenen Aussagen, stets an der Zufriedenheit des Kunden orientiert hat. Der weltweite Erfolg gibt dem Unternehmen dabei recht.
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Die übrigens auf dem deutschen und auf dem Weltmarkt sehr gefragt sind. Insgesamt werden täglich etwa 6000 Paar Lloyd-Schuhe gefertigt. Etwa alle 15 Minuten entsteht so ein neues Paar Lloyd Schuhe.
= dann hat ein Tag also 1500 Stunden , eine interessante Rechnung !!!
Geklebte Lloyd kommen nicht in m einen Kleiderschrank , ausser es handelt sich um die rahmengenähten 1888èr. Alle anderen Schuhe kaufe ich lieber bei Deichmann, Tchibo, Aldi o.ä. Discountern, sofern ich keene Kohle mehr habe..
Lieber Herr Müller,
Sie habe natürlich vollkommen recht und diese von mir aufgestellte Rechnung war Blödsinn. Vielen Dank für den Hinweis, ich hab es jetzt ein wenig plausibler dargestellt.
Sollten Sie an Deichmann-Schuhen interessiert sein, dann verweise ich Sie auf meinen Test der Borelli-Herrenschuhe.
Beste Grüße
Ihr Paul Prüfer
Ich hatte bisher zwei Paar Lloyd mit geklebter Gummisohle und ich bin enttäuscht. Die Spitzen losen sich schnell ab und die Hacken sind innerhalb weniger Wochen abgelaufen. Dafür muss ich keine 130-150 Euro bezahlen, da gehe ich lieber zu Deichmann.
Ich habe nach langer Zeit auch mal wieder Lloyd Schuhe bestellt, (der hier: http://www.lloyd-shop.de/herrenschuhe/lloyd-schuhe/darian/1323110028
) Die letzten Kollektionen haben mir nicht so ganz zugesagt, bin aber mit diesem wieder sehr zufrieden.
Gut, ist und bleibt Geschmackssache, aber wenn ich schon allein die Beschreibung lese, merke ich, wie viel Liebe die Herren dort ihren Modellen schenken. Was ist denn bitte Master Calf? Meisterliches Leder vom Kalb? Noch nich gehört. Und jene Kombination aus Textil/Leder als Innenfutter geht gar nicht.
Muss mich entschuldigen und will Ihnen die Freude an dem Schuh auch gar nicht nehmen, aber seit meinem Lloyd-Test bin ich durch mit der Marke mit dem roten Streifen.
Sehr schöne Schuhe, aber bei fast allen meiner Modelle löste sich bereits nach ca. zehnmaligem Tragen die Sohle leicht seitlich vom Leder ab. Qualität ist was Anderes.
Oh mein Gott Herr Prüfer,
allein dass Sie Lloyd mit Deichmann oder änlichen Discountern vergleichen zeigt, dass Sie nicht wirklich Ahnung von Schuhen haben.
Dann könne Sie auch einen VW Golf mit einem Bobby Car vergleichen.
Naja wenn man sonst nix zu tun , weiterhin viel Spaß
Billy B
Nun, werter Kollege Besserwisser, da empfehle ich gerne einmal meinen Test des Lloyd-Schuhs aufzusuchen. Da hat dann tasächlich sogar der Discounter die Nase vorn. Und ja, natürlich hat Lloyd auch Serien im Programm, wo es sich verbietet diese im selben Zug mit Deichmann auch nur zu erwähnen. Dennoch: Diese machen den kleinen Anteil aus. Die Mehrheit der Herren greift zum Llyodschuh zwischen 100 und 150 Euro. Die für diesen Preis gebotene Materialqualität und Verarbeitung darf sich zu Recht HINTER dem Discounter verstecken.
Hochachtungsvoll
Paul Prüfer
Lieber Herr Prüfer,
ich wundere mich doch sehr über den Tonfall mancher Leser hier – ein Spezifikum das ich aus zahlreichen Foren kenne und hier bei Ihnen bisher weiß Gott nicht vermisst hatte! Ich kenne durch meine Lektüre vom heutigen Tage anscheinend nur die überarbeitete Fassung Ihres Artikels, aber an der Sache „6.000 Schuhe pro Tag, 15 Minuten Arbeitsaufwand“ ist/war doch überhaupt nichts auszusetzen: da sitzt nicht ein einziger Arbeiter, zudem war die Gesamtzahl ohnehin nochmals auf zwei Länder gesplittet. Dem geneigten Leser wird also aufgefallen sein, dass die Gesamtzahl produzierter Schuhe nicht nur mit dem Zeitaufwand für einen Schuh/für das Paar, sondern auch mit der Anzahl der Arbeiter in Zusammenhang gesetzt werden muss und wir reinen Gewissens wieder eine 8-Stunden-Schicht unterstellen dürfen…
Wenn Billy Besserwisser als Verfechter von Lloyd auftreten möchte, dann kann er das – wider einer auch meines Erachtens gegebenen objektiven Qualitätseinschätzung einer überwiegenden Mehrzahl der durch dieses Haus gefertigten Schuhe (ich besaß deren Viele selbst) – gerne tun, sollte sich aber bitte nicht im Ton vergreifen. Wenn er Ihnen ein „pauschales über einen Kamm scheren“ unterstellt, was weder ich noch die Mehrzahl der Leser Ihres Blogs nachvollziehen können dürften, dann sollte er Ihnen aber im Gegenzug nicht pauschal die belegte Expertise absprechen.
Ich wünsche Ihnen, Ihren Lesern und mir, das die hier beschriebenen Ausrutscher eine Ausnahme bleiben mögen. Ihr Blog und Ihre Arbeit sollten nicht durch unangemessene Kommentare der Leserschaft in Mitleidenschaft gezogen werden. Konstruktive Kritik und intensive Diskussion prima, aber bitte mit Verstand & Kinderstube.
Herzliche Grüße, Ihr Marc Koch
Guten Tag,
wie ich das hier eben so überflogen habe von den komentaren meckern die meisten über schlechte Verklebung des Sohlen.
ich persönlich habe mit 19 Jahre schon über 20 Paar und bin sehr zufrieden damit. es mag zwar vllt, daran liegen das ich diese schuhe selbst mit meine Händen fertige aber trotzdem merke ich auch wenn Lloydschuhe schlecht sind. ich HATTE selbst ein paar weiße Sportschuhe wo sich der Sohlenrand lösste.
aber sowas ist garkein problem. wenn man diese schuhe einschickt nach Sulingen werden diese reperiert oder sogar ersetzt ohne zu bocken. Nachdem ich meine wieder bekommen hatte (sogar geputzt und mit schuhcreme gepflegt) hatte ich nie wieder was mit diesen Schuhen.
Also wenn man probleme mit seinen schuhen hat sollte man lieber was sinnvolles unternehmen und nicht den ruf von einer top marke zerstören wollen. den jeder der ahnung von Schuhen hat sieht die qualität und spürt sie vorallen am fuß.
Liebe Grüße aus Sulingen
Mit Verlaub, lieber Herr Knoop, aber Masse sagt noch nichts aus über Klasse. Nehmen wir einmal an, Sie besitzen 20 verklebte Schuhpaare, dann kennen Sie immer noch keinen richtig guten Schuh.
Das klingt jetzt gemeiner als wie ich es gemeint habe. Es freut mich ja zu lesen, dass es auch Männer gibt, die mit Lloyd sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Ich für meinen Teil bleibe bei meinem Urteil und kann für den selben Preis woanders deutlich mehr Schuh bekommen.
Beste Grüße nach Sulingen
Paul Prüfer
Ich bin indifferent. Ich trage seit vielen Jahren Lloyd Schuhe. War auch im allgemeinen recht zufrieden. Ich habe einen recht breiten Fuss und dafür haben sie eine spezielle Linie, die für mich bequem und dennoch attraktiv ist, und auch nach 10x tragen a 10h pro Tag noch nicht gleich ausgebeult ausschaut.
heut hab ich aus Interesse mal über die Firma gegoogled. Und war überrascht, wieviel (oder -wenig) noch in DE produziert wird, und wieviel im fernen Ausland. Wohlbemerkt sprechen wir von einem >130€ Schuh …
Mit der Qualität war ich bisher zufrieden (ohne jedoch ein Experte zu sein oder vergleichen zu können). Bisher? Ja, seit einem Jahr haben sie sehr leichte Sohlen im Programm, die sich jedoch auch schnell ablaufen ….
Mit der Verklebung hatte ich nur einmal Probleme, und das liegt mind. 5 Jahre zurück und wurde damals sehr freundlich vom Geschäft (noch ein echter Schuhmacher) gelöst …
Guten Tag!
Nettes Thema, zumal ich bis vor fünf Jahren auch noch dachte, dass Lloyd der A. Lange unter den Schuhmanufakturen ist.
Inzwischen sind die Sulinger Klebekloben – Dank Altschuhcontainer – längst in osteuropäischen Regionen verstreut.
Doch es gibt die Ausnahme der 1888er Reihe. Im Outlet-Store habe ich kürzlich ein Paar Warren für unter 190 Euro erstanden und bin recht glücklich damit.
Gute Passform, bequem im Abgang und putzwilliges Kalbleder.
Da mir der rote Balken im Absatz inzwischen eher peinlich ist, habe ich einen schwarzen EDDING-Stift bemüht.
Tatsächlich habe ich auch diesen Deichmann- Full Brogues in braun.
Den schlüre ich so in der Freizeit und pflege ihn eher unregelmäßig.
Was soll ich sagen: der ist nicht kaputt zu kriegen. Sieht immer noch top aus und Mängel finde ich auch (noch) nicht.
Ob dafür irgendwelche indischen Kinder knöcheltief in Chrombädern stehen müssen, versuche ich erfolgreich zu verdrängen.
Just my 50 Cent