In Hamburg begann Görtz Schuhe Ende des 19. Jahrhunderts zu verkaufen. Das Pendant in Berlin ist Leiser. Schuhe von Leiser werden bereits seit 1891 in der Hauptstadt vertrieben. Mittlerweile zählt Leiser mit 70 Niederlassungen zu den großen Schuhfilialisten in Deutschland, wobei der Schwerpunkt nach wie vor im Großraum Berlin liegt.
Es war 1891, als die Unternehmer Hermann Leiser und Julius Klausner unter dem Namen Leiser´s Schuhwarenhaus ihr erstes Schuhfachgeschäft in der Berliner Oranienstraße eröffneten. In den nächsten 15 Jahren sollten drei weitere Filialen in Berlin folgen, bis 1906 gleich neben dem KaDeWe am Tauentzien Berlins größtes Schuhgeschäft entstand. Nirgends woanders verkauft Leiser Schuhe auf solch großer Fläche wie hier. In der Folge lief es für Leiser ausgesprochen gut und so wurde das Unternehmen Anfang der 1920er Jahre zu Berlins größtem Schuhhandelsunternehmen.
Leiser-Schuhe aus eigener Produktion in den 20er Jahren
In den Golden Zwanzigern stieg Leiser mit einem eigenen Werk in die Schuhproduktion mit ein. »Wertsiegel« nannte sich die eigene Damenschuhmarke, die dort von etwa 600 Mitarbeitern gefertigt wurde. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bedeute zugleich das Ende für die Leiser-Schuhe aus eigener Produktion. Überhaupt wurden von den über 25 bestehenden Leiser-Filialen in der Stadt im Krieg beinahe alle zerstört und geplündert. Lediglich die Gründungsfiliale und noch zwei weitere blieben.
Nach Kriegsende reparierte Leiser Schuhe in provisorischen Geschäftsräumen, da neue Ware schwer zu bekommen war. Mit monatlich bis zu 4000 Schuhreparaturen leistete Leiser seinen Anteil am Wiederaufbau der zerstörten Stadt. Bis 1965 werden wieder in 15 Filialen Leiser-Schuhe verkauft und in der Folge schreibt das Unternehmen eine ansehnliche Nachkriegserfolgsgeschichte. So werden die Schuhwarenhäuser von Carl Stiller, Wielant-Schuhe, Schuh-Neumann und HAKO Schuh bis zum 100. Geburtstag von Leiser übernommen bzw. eingegliedert.
In rund 70 Filialen verkauft Leiser Schuhe
Leiser verkauft Schuhe unter dem Label der Bahner-Gruppe. Bereits 1935 nahm Gründer Klausner Dietrich Bahner als Teilhaber bei Leiser auf. Nach dem Tod von Klausner erwarb Bahner 1970 dessen Anteile. Heute wird Leiser bereits in der Enkelgeneration von Familie Bahner geleitet.
Leiser beschäftigt gegenwärtig ungefähr 1.100 Mitarbeiter und verkauft in rund 70 Filialen im gesamten Bundesgebiet Schuhe. Unter dem Dach von Leiser existieren mittlerweile 16 verschiedene Firmierungen: Neben Leiser selbst sind das die Häuser Bunte, Elsner Schuh, Hako, Haslbeck, Kleinhans, Köchling, Lanz, Hoffmann, Holzäpfel, Putschky, Schreiber by Leiser, Schuh Klein, Stiller, Tewes und Tizian. Gerade letztgenanntes weiß mich als Herrenschuhliebhaber zu begeistern, bietet Tizian doch hochwertige Herrenschuhe von Crockett & Jones, Aldo, Ludwig Reiter und van Bommel an. Zu finden sind diese exklusiven Filialen in Berlin, Leipzig, Nürnberg und Stuttgart.
Leiser-Schuhe im Internet auf Rechnung kaufen
Ein weiteres Standbein hat sich Leiser mit seinem Online-Shop geschaffen. Unter Leiser.de kann der Kunde auf das gesamte Warenangebot der Läden zurückgreifen. Neben Herren-, Damen- und Kinderschuhen bietet Leiser zwei Extrabereiche für Über- und Untergrößen. Darüber hinaus offeriert Leiser Schuhpflegeprodukte, Strümpfe, Taschen und Accessoires.
Ebenso wie bei I’m walking muss der Kunde aus Deutschland und Österreich für seine Leiser-Schuhe Porto zahlen ( 4,95 Euro). Dafür sind sie dank DHL-Express zügig ausgeliefert und im Gegensatz zu anderen Online-Shops ist bei Leiser der Schuhkauf auf Rechnung möglich. Das Angebot lässt kaum Wünsche offen und so findet Mann hier viele beliebte Marken wie Bugatti, Timberland, Lloyd (umfangreiche Kollektion) und Rieker. Bei Nichtgefallen nimmt Leiser die Schuhe innerhalb von 14 Tagen kostenlos zurück.
PS: Vom Deutschen Institut für Service-Qualität wurde Leiser zum besten Schuhgeschäft 2009 ausgezeichnet. Die Jury lobte vor allem die gute Qualität des Umfeldes, den hohen Aktivitätsgrad der Mitarbeiter und den umfangreichen Zusatzservice in den Filialen.
Ich habe mich gefreut, einen so kompetenten Bericht über meine
Lehrfirma ( 1950-53 ) gelesen zu haben.
In Erwartung weiterer interessanter Berichte.
Ihr A.F.Skott